Text und Fotos: Vilsbiburger Zeitung, 21.11.2009, Volker Klapdor

Integriertes Klimaschutzkonzept - Auftaktveranstaltung am 19.11.2009

Klimaschutzkonzept - Auftaktveranstaltung am 19.11.2009 Bild 1

Von links: Nina Hehn, ´Identität & Image´, Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher, Prof. Dr. Manfred Miosga, ´Identität & Image´, Matthias Heinz, ´Green City´, Willi Steinke, ´Identität & Image´

Den Klimaschutz kann man nicht vertagen

Bei der Auftaktveranstaltung zeigten Experten den Weg zu einem Masterplan auf

Vilsbiburg. Der im Februar 2008 gefasste Stadtratsbeschluss, sich dem Klimabündnis anzuschließen, wurde am Donnerstag mit Leben erfüllt. Bei der Auftaktveranstaltung für das Klimaschutzkonzept der Stadt Vilsbiburg in der Aula der Volksschule waren die Bürger eingeladen, Vorschläge einzubringen. Dem Konzept liegt die Idee zugrunde, alle Anstrengungen in der gesamten Stadt zu koordinieren und zu steigern.

Grossansicht in neuem Fenster: Klimaschutzkonzept - Auftaktveranstaltung am 19.11.2009 Bild 3Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher drückte das Anliegen der Stadt bei der Eröffnung der Veranstaltung plakativ aus, als er sagte: "Global denken - lokal handeln." Im Detail nannte Sarcher die Ziele des städtischen Klimakonzepts. So sprach er die Gebäudesanierung, eine klimafreundliche Mobilität und nicht zuletzt den Kauf von Klima schonenden Waren an. Neben diesen praktischen Vorschlägen formulierte der Bürgermeister die Aufgaben des "Klimabeirats". Das hörte sich so an: "In erster Linie gilt es, den CO2 -Ausstoß zu verringern. Gleichzeitig strebt die Stadt an, durch Energieeinsparung und Steigerung der Effizienz sich künftig überwiegend mit erneuerbaren Energien zu versorgen."

Grossansicht in neuem Fenster: Klimaschutzkonzept - Auftaktveranstaltung am 19.11.2009 Bild 2Bei dieser ersten Veranstaltung stellten sich die von der Stadt verpflichteten professionellen Moderatoren und Experten im Energiebereich vor. Und es war wirklich professionell, wie Professor Dr. Manfred Miosga mit seinem Team, Nina Hehn und Willi Steincke von der Identität & Image Coaching AG, den Weg hin zu einem kommunalen Klima- und Energienutzungsplan, einem so genannten Masterplan, aufzeigten. Matthias Heinz von der Green City Energy GmbH vervollständigte das Expertenteam mit seinen Ausführungen bei der Suche nach Ausbaupotenzialen der erneuerbaren und heimischen Energieträger. Professor Miosga gab das Ziel vor: "Wir wollen ein auf die Stadt Vilsbiburg zugeschnittenes Konzept erstellen." Seine Warnung war dabei unüberhörbar, als er davon sprach, dass man sich in einem epochalen Wandel befinde, was das Klima betrifft. Miosga wertete die Stellung der Kommunen in dieser Phase und sagte: "Die Kommunen haben eine Schlüsselstellung und sie haben die Kompetenz im Klimaschutz." Seinen Lösungsansatz nannte er Dreisprung: "Energieeinsparung - Energieeffizienz - Erneuerbare Energien." Der Moderator verwies auf die hohe Förderung des Bundes von 80 Prozent. Er zählte die Kriterien auf, die für den Zuschuss in der Konzeptions- und Umsetzungsphase erfüllt sein müssen.

Schaut man auf das Gesamtkonzept, so ist es außerordentlich erfreulich, wie die Bürger der Stadt mitgenommen werden. So werden die von 64 Experten anlässlich der Klimaschutzkonferenzen I und II erarbeiteten Vorschläge auf einen "Markt der Ideen" geworfen. Dann sind die Bürger gefragt. Ihr Votum fließt in den Masterplan Klimaschutz für Vilsbiburg ein.

Bis dahin bleibt für den Energieprofi von Green City Energie noch viel Arbeit. Matthias Heinz hat damit begonnen, die Ausgangslage zu analysieren. Er nennt Steigerungsmöglichkeiten bei der Nutzung von erneuerbaren Energien wie Holz und Biomasse. Beim Solarstrom gibt Heinz zu bedenken, dass in Vilsbiburg noch 90 Prozent der Dachflächen ungenutzt sind. Heinz sprach auch den hohen Wärmebedarf der Vilsbiburger an. Er stellte die Frage: "Wie erreichen wir die Bürger, etwas gegen den Wärmebedarf zu tun?" Die Expertenrunde trug mit ihrer unaufgeregten Darstellung über den Ist-Zustand des Klimaschutzes in Vilsbiburg dazu bei, dass der zweite Teil der Auftaktveranstaltung zu einer Fülle von Anregungen (siehe Kasten) aus dem Zuhörerkreis führte.

 

Bild 2: Die Teilnehmer an der Auftaktveranstaltung nutzten die Pinwand, um in Schlagworten Ideen, Vorschläge und Anregungen zur Klimaverbesserung zu geben.

 

Bild 3: Die Auftaktsveranstaltung für das Klimakonzept für die Stadt hatte die erwartete Resonanz.