Stadtwerke Vilsbiburg nehmen neues Schalthaus in Betrieb
Mit der Inbetriebnahme des neuen Schalthauses 2 auf dem Stadtwerke-Gelände am 9. November 2023 gelang ein Meilenstein in der Energie- und Mobilitätswende sowie in der Versorgungssicherheit. Bereits 2019 wurde der Schalthaus-Neubau im Werkausschuss erstmals diskutiert, 2020 erfolgte die Planung und im Herbst 2022 der Baubeginn.
Das bisher betriebene Schalthaus 1 wurde bereits 1936 errichtet und 2000 mit einer neuen Einrichtung modernisiert. Mit der vorhandenen Technik im Schalthaus 1 steht nun eine Reserve im vollen Umfang zur Verfügung. Im neuen Schalthaus 2 wurde eine moderne Technik verbaut, die es ermöglicht, die Lastflüsse im Stromnetz zu überwachen. Bei der Planung sind die Erkenntnisse aus dem Sturzflutmanagement des Stadtbauamts eingeflossen. Ebenso wird die Anlage den aktuellen Anforderungen des Brandschutzes gerecht.
Waren Stadtwerke-Kunden früher ausschließlich Strombezieher, wird heute tages- und jahreszeitabhängig Strom aus vielen kleinen PV-Anlagen ins Netz eingespeist. Dabei ist die Einspeisung nicht selten höher als der Strombezug - d. h. das Netz muss die Leistung in großem Umfang aufnehmen und zu anderen Verbrauchern ableiten. Das neue Schalthaus wurde mit einer Vielzahl von Messgeräten und Steuereinrichtungen ausgestattet, mit dem Ziel, durch Digitalisierung die Energiewende voranzubringen.
„Das Gebäude wirkt sehr unauffällig - aber die Technik darin hat es in sich und stellt das Herzstück der Vilsbiburger Stromversorgung dar“, bringt es Projektleiter Stefan Wirthmüller auf den Punkt. Stadtwerkeleiter Wolfgang Schmid zieht eine äußerst zufriedenstellende Bilanz und freut sich, dass bei der Auftragsvergabe großteils regionale Anbieter den Zuschlag erhielten. So wurde mit der technischen Ausstattung die Firma „Elektro Bauer“ aus Buchbach und mit der luftisolierten Schaltanlage die Firma Driescher aus Moosburg sowie eine Vielzahl von örtlichen Handwerksbetrieben beauftragt.
In den nächsten Jahren werden weitere Netzverstärkungsmaßnahmen erfolgen, um die Stromversorgung auf die Anforderungen der dezentralen Versorgung vorzubereiten. Aufgrund der zu erwartenden weiteren Entwicklung ist bereits jetzt ein ergänzendes Schalthaus nahe der größten Abnehmer im Gewerbegebiet West, mit Umsetzung in ca. zehn Jahren, in Vorplanung.
Die Krisen der letzten Jahre haben das Projekt nicht einfacher gemacht, doch aufgrund des sehr hohen Anteils an Eigenleistung waren die Steigerungen der Baukosten im vertretbaren Rahmen.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 1,3 Million Euro, wobei auf die Errichtung des Gebäudes etwa 500.000 Euro und auf die technische Einrichtung ca. 800.000 Euro entfallen. Der dafür notwendige Netzumbau beträgt in Summe ebenfalls noch einmal eine knappe Million Euro, über mehrere Jahre verteilt. Der Anschluss an das Umspannwerk wurde in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Bayernwerk Netz GmbH durchgeführt. Dazu wurde der Zeitraum während der Sanierungsarbeiten der Frontenhausener Straße bewusst genutzt. Der An- und Umschluss der Stadtwerkekabel wurde im laufendem Betrieb durchgeführt. 2024 sind noch restliche Umschluss- und Optimierungsarbeiten durchzuführen.
Neues Schalthaus der Stadtwerke Vilsbiburg