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06.08.2024

Gasthaus und Schaubrauerei am ABV-Gelände

Stadtrat stimmt geschlossen für Zukunftsprojekt

Ein Gasthaus mit integrierter Schaubrauerei soll das historische ABV-Gelände in einen pulsierenden Treffpunkt verwandeln. Diese Initiative verspricht nicht nur kulinarischen Genuss und handwerkliche Braukunst, sondern auch ein Stück lokaler Kultur, das von den Bürgerinnen und Bürgern selbst mitgestaltet werden kann.

 

Die Idee nimmt Gestalt an

Alles begann am 29. Juli 2021, als der Stadtrat die Idee einer Genossenschaftsbrauerei per Beschluss auf den Weg brachte. Der Plan war geboren, das ABV-Gelände mit einem Veranstaltungssaal, einer Musikschule und einer Schaubrauerei samt Gastronomie zu neuem Leben zu erwecken. Doch der besondere Clou: Die Brauerei soll als Genossenschaft organisiert werden, an der sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen können. Ein Projekt von und für Vilsbiburg!

Der Kontext für diese Initiative ist besonders spannend. In der Vergangenheit waren schon viele Investoren für das Gelände vorgesehen, doch die Absage des letzten Investors öffnete die Tür für ein ambitioniertes Vorhaben, bei dem die Stadt Vilsbiburg selber aktiv wird. Die Vision: Ein Ort, der nicht nur Besucher anzieht, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkt und die lokale Wirtschaft ankurbelt. Das Konzept wurde im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts „Öffentlicher Raum“ erstellt, das darauf abzielt, attraktive und funktionale städtische Räume zu schaffen.

 

Gemeinsam stark: Die Brauereigenossenschaft

Nach intensiven Vorbereitungen war es am 8. März 2024 soweit – die Brauereigenossenschaft wurde gegründet. Mit einem geschätzten Investitionsbedarf von ca. 1,7 Mio. Euro für die Brauereiausstattung wird das Projekt durch den Verkauf von 1.800 Anteilen à 1.000 Euro finanziert. Die Genossenschaftsbrauerei ist ein Paradebeispiel für Bürgerbeteiligung und gemeinschaftliches Engagement. Jeder, der einen Anteil erwirbt, wird Teilhaber dieses spannenden Projekts. Es ist eine einmalige Gelegenheit für die Menschen in Vilsbiburg, aktiv an der Entwicklung ihrer Stadt mitzuwirken und gleichzeitig von den Erträgen zu profitieren.

 

Architektonische Highlights

Das Architekturbüro Gewies-Rohde aus Landshut stellte am 12. Dezember 2023 eine Machbarkeitsstudie mit ersten Plänen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität vor. Diese sehen eine Öffnung zur Vils vor, die den Platz zwischen Gasthaus, Brauerei und Veranstaltungssaal aufwertet. Die Anpassungen der Brauereiflächen, die sich nun Richtung „Droatkasten“ verschieben, und die geplanten 4,78 Mio. Euro Baukosten (ohne Außenanlagen und Küchenausstattung) wurden gut aufgenommen. Mit einer Nutzfläche von 700 m² für das Gasthaus und 300 m² für die Schaubrauerei sind alle Voraussetzungen für ein gemütliches und zugleich beeindruckendes Ambiente geschaffen.

Die architektonischen Pläne berücksichtigen sowohl Funktionalität als auch Ästhetik. Die Öffnung zur Vils schafft eine einladende Atmosphäre und ermöglicht es den Besuchern, die schöne Umgebung zu genießen. Die Verschiebung der Brauereiflächen optimiert die Raumnutzung und integriert die Brauerei harmonisch in das Gesamtkonzept des Geländes.

 

Einstimmige Unterstützung aus Stadtrat

In der Stadtratsitzung am 23. Juli 2024 stellte Gerhard Gilch als Vorstand der Genossenschaft einen umfangreichen Geschäftsplan für den zukünftigen Betrieb des Angerbräus vor. Stellvertretender Vorsitzender und Braumeister Stefan Blieninger untermauerte das Konzept mit einer Kostenkalkulation, die mit einer konservativen Einschätzung selbst im ersten Geschäftsjahr einen positiven Abschluss der Brauerei vorsieht. Die Präsentation sowie das ehrenamtliche Engagement der Arbeitsgruppe erfuhr aus allen Stadtratsfraktionen großes Lob und ein einstimmiges Votum in den beiden folgenden Beschlüssen: Der Stadtrat stimmte für den Bau des Gebäudes in dem Gastronomie und Brauerei untergebracht sind. Das Gebäude im Besitz der Stadt wird anschließend der Genossenschaftsbrauerei verpachtet, die sich mit der Ausstattung der Brauerei einbringt. Zu den Baukosten stimmte der Stadtrat für eine Einhaltung der Obergrenze von 4,78 Mio. Euro. Weiter beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, die Gründung eines Kommunalunternehmens für die Errichtung des Gebäudes, auch in Betracht möglicher Fördermittel, zu prüfen.

 

Was kommt als Nächstes?

Die zeitliche Abstimmung zwischen der Angerbräu Vilsbiburg eG und der Stadtverwaltung ist der nächste Schritt in dem Projekt, parallel dazu wird der Bebauungsplan für das Areal auf den Weg gebracht. Es geht darum, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen und die nächsten Schritte sorgfältig zu planen, um das Projekt effizient und reibungslos voranzutreiben.

 

Ein neues Zentrum für Genuss und Gemeinschaft

Mit der geplanten Realisierung des Gasthauses mit Schaubrauerei wird Vilsbiburg um eine Attraktion reicher, die Tradition und Moderne verbindet. Man stelle sich vor: ein gemütliches Gasthaus, in dem frisch gebrautes Bier genossen werden kann, ein Ort für Veranstaltungen und musikalische Darbietungen, und das alles in einem architektonisch ansprechenden Umfeld direkt an der Vils. Hier wird nicht nur Bier gebraut – hier wird Gemeinschaft gelebt.

 

Gasthaus und Schaubrauerei am ABV-Gelände (Plan: ©GEWIES ROHDE ARCHITEKTEN)

Gasthaus und Schaubrauerei am ABV-Gelände (Plan: ©GEWIES ROHDE ARCHITEKTEN)