11/2015

Frieden durch Sonne statt Kriege um Öl

Frieden durch Sonne statt Kriege um Öl

Journalist Dr. Franz Alt hält glühenden Vortrag zur Energiewende

Ohne Menschen ginge es der Erde sicher besser. Gäbe es eine „ökologische Tagesschau“, wären folgende Schlagzeilen zu hören: Täglich werden ca. 150 Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich ausgerottet … Grenzwerte für Feinstaub in chinesischen Metropolen um das Fünfzigfache überschritten ... Etwa 50.000 Hektar fruchtbares Land werden jeden Tag verwüstet … Mit dieser heutigen Realität fataler Folgen sorgloser Energieverschwendung sensibilisierte der Energiewende-Visionär Dr. Franz Alt  das Publikum zu Beginn seines leidenschaftlichen Plädoyers für die Alternative: regenerative Energie von der Sonne.

 

Nur eine sofortige und konsequente Energiewende könnte eine Verschlimmerung dieser Meldungen für die zukünftigen Generationen vermeiden. Die nötigen Technologien zur Umsetzung der Energiewende stünden heute bereits zur Verfügung, wie Alt mit praktischen Beispielen mehrfach beweist. Umso bedauerlicher sei es, dass die Stromerzeugung mittels Sonne, Wasser, Wind und Erdwärme und die E-Mobilität nach wie vor von der Öl- und Kohle-Lobby blockiert werden.

„Weltweit werden an einem Tag so viel Kohle, Gas und Erdöl verbrannt, wie die Natur in einer Million Jahre aufbaut“, so Alt und weiter: “Dass bei fortschreitendem Verbrauch die Energiereserven zusehends aufgebraucht werden, scheint die Großindustrie kaum zu kümmern.“ So hätten es die technischen Möglichkeiten bereits vor 30 Jahren erlaubt, funktionsfähige Drei- oder Ein-Liter-Autos zu bauen. Während der Ein-Liter-Motor bei VW heute im Werk-Museum zu bestaunen ist, werden immer noch Fahrzeuge auf den Markt gebracht, die 10 Liter Sprit und mehr auf 100 Kilometer verbrauchen. „So lange die deutschen Autofahrer solche Autos kaufen und sorglos mit den natürlichen Ressourcen umgehen, werden diese auch gebaut. Dass ein Liter Sprit ca. 10.000 Liter Luft verschmutzt, ist kein Geheimnis!“, so Alt. Jede neue Technik brauche eine staatliche Anschubfinanzierung, um sich durchzusetzen, das würden die hohen Marktanteile von Elektroautos in anderen Ländern zeigen, was Alt mit Beispielen belegte.

Georg StrasserBereits 1905 entdeckte Alfred Einstein den fotovoltaischen Effekt und schuf die Grundlage zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom. Sogar der Papst lies auf den Dächern der Audienzhalle im Vatikan eine Fotovoltaik-Anlage installieren und nutzt die „himmlische“ kostenfreie Energie. Alt bedauerte, dass dergleichen in unserem Land nicht umsetzbar sei: wegen bürokratischer Hürden, vor allem von Seiten des Denkmalschutzes. Die Lösung zur Bewältigung der Energiewende und Vermeidung von vielen Konflikten auf der ganzen Welt, so Dr. Franz Alt, stehe am Himmel, „mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Planeten Erde, damit die Menschheit keine gravierenden Schäden an der Sonne anrichten kann“, scherzte der Energie-Visionär, so liefere die Sonne ein Vielfaches der Energie, die weltweit verbraucht werde. Und als Unterstützung „von oben“ im Sinne von höherem geistigen Beistand führte Alt sowohl den Dalai Lama als auch den Papst auf: Franziskus plädiere in seiner Enzyklika „Laudato Si“ für die Umsetzung der Energiewende von unten, also in den Kommunen, „zum Schutz der Mutter Erde für unsere Kinder“.

Dass heute bereits 90 Länder weltweit das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz kopieren, spricht für die Vorreiter-Rolle hierzulande und beschert den deutschen Unternehmen einen großartigen Entwicklungsvorsprung. „Welch eine unglaubliche Chance für die deutsche Wirtschaft. Doch unser Wirtschaftsminister erlaube noch heute den Bau von Kohlekraftwerken, um vermeintlich Arbeitsplätze zu sichern,“ so Dr. Alt. Dabei würden gerade die Erneuerbaren Energien ungleich mehr neue Arbeitsplätze hervorbringen, als es die alten Energien jemals vermochten.

Wiederholt forderte der Referent die Bürger und Kommunen zum Handeln auf: „Wir müssen aktiv werden und für die gute Sache kämpfen: Ohne Kampf geht es nicht!“ Mit dieser Feststellung untermauerte Alt auch die Ziele der Klimakommune Vilsbiburg und gratulierte dem Stadtrat zu seinem Beschluss, bis zum Jahr 2035 den gesamten Energiebedarf der Stadt aus regenerativen Quellen zu decken.

Mit einem Szenario der zukünftigen Völkerwanderung durch Klimaflüchtlinge beendete Alt seinen Vortrag: „Sollte es nicht gelingen, die Energiewende in kurzer Zeit umzusetzen, wird Afrika in spätestens 100 Jahren nicht mehr bewohnbar sein und in Europa herrschen klimatische Verhältnisse wie heute in Afrika. Die derzeitige Flucht von Menschen aus Afrika nach Europa hat ihren Ursprung in von Menschen geführten Kriegen um Erdöl. Der Größenwahn der Energiewirtschaft jedoch hat eine Völkerwanderung ungeahnten Ausmaß zur Folge.“

 


 

 

Bildunterschrift Foto 2: Georg Straßer, Klimaschutzmanager der Stadt Vilsbiburg, begrüßte den Mitstreiter Franz Alt im Rahmen der Vortragsreihe „Klimadialog Vilsbiburg“ mit einer Laudatio.