Mit viel handwerklichem Geschick und feinem Gespür für Details haben Petra Patai und Helena Parstorfer, zwei angehende Fahrzeuginnenausstatterinnen der Dräxlmaier Group, den Koffer in dem die Amtskette der Bürgermeisterin aufbewahrt wird, wieder auf Hochglanz gebracht.
Der Innenraum des alten Koffers begann auseinanderzufallen und auf der Suche nach einer Reparaturmöglichkeit stieß die Stadtverwaltung zunächst auf Absagen. Durch Kontakte zur Firma Dräxlmaier entstand jedoch die Idee, dass dies ein Projekt für ihre Auszubildenden im Fachbereich Fahrzeuginterieur werden könnte. Da beide sich im dritten Lehrjahr befinden, haben sie bereits ein fundiertes Wissen rund um den Auto-Innenraum erworben und Erfahrung im Umgang mit verschiedensten Materialien gesammelt.
Für die beiden jungen Frauen war das Projekt eine Abwechslung zum Ausbildungsalltag und zugleich eine spannende Herausforderung. Denn normalerweise dreht sich in ihrer Ausbildung alles um Fahrzeug-Innenteile wie Sitze, Seitenverkleidungen, Dachhimmel oder Armlehnen. Sie lernen unter anderem, wie man Sitzpolster näht, verklebt, vernietet und formt – handwerkliche Präzision ist dabei genauso wichtig wie ein gutes Auge für Design und Funktionalität. Durch Oldtimer-Aufträgen war Ihnen das Thema Restaurierung auch bereits bekannt, dennoch war dieser Kofferauftrag neues Terrain.
Unter Anleitung ihres Ausbilders, Eugen Blust, machten sich Helena und Petra mit großem Engagement an die Arbeit. Sie entschieden sich für einen edlen Alcantara-Stoff, der dem Koffer eine moderne, zugleich elegante Note verleiht. Darunter wurde eine Schaumstoffpolsterung eingearbeitet, um die schwere Kette sicher zu fixieren und ein Verrutschen beim Bewegen des Koffers zu verhindern. So bleibt das wertvolle Schmuckstück stets geschützt und liegt perfekt in Position.
Ein weiteres Highlight: Das Vilsbiburger Stadtwappen, das nun die Auflagefläche ziert, wurde durch so genanntes Punchen präzise aufgebracht. Hierbei wird zunächst ein Design erstellt und dann in eine digitale Datei umgewandelt, die den Stickautomat anweist, wie er sticken soll. Im Anschluss erfolgt maschinell die hochwertige Stickerei – ein gelungenes Zusammenspiel von Handwerk und moderner Technik.
Die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle zeigte sich bei der Übergabe sichtlich begeistert: „Ich bin wirklich überrascht, wie schön der Koffer jetzt aussieht! Man merkt, wie viel Liebe zum Detail und Kreativität hier hineingeflossen sind. Ich bin sehr dankbar für diese tolle Arbeit.“ Sie fragte in die Runde, ob bekannt sei, wann die Amtskette Verwendung findet und erklärte: Sie kommt bei allen Anlässen mit Übergabe einer amtlichen Urkunde zum Einsatz und wird somit zum Beispiel bei Verleihungen oder Trauungen getragen.
Auch der Ausbilder, Eugen Blust, zeigte sich sehr stolz auf seine Schützlinge:
„Sie haben gezeigt, dass sie nicht nur sauber und sorgfältig arbeiten können, sondern auch bereit sind, anzupacken und sich unter Stress zu bewähren. Die erfolgreiche Umsetzung lässt auch erkennen, wie vielseitig und praxisnah unsere Ausbildung ist.“
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein hochwertig restaurierter Koffer, der nicht nur funktional überzeugt, sondern auch ein echtes Unikat geworden ist.
Für die Auszubildende war das Projekt eine neue Erfahrung außerhalb des Automobilbereichs, das dennoch viele der erlernten Fähigkeiten erforderte – von Materialauswahl und Schnittmuster bis hin zur exakten Polsterung und dekorativen Gestaltung.

Helena Parstorfer (li.) und Petra Patai (2. v. r.) übergaben zusammen mit ihrem Ausbilder, Eugen Blust, den schön restaurierten Bürgermeisterkettenkoffer an die Erste Bürgermeisterin Sibylle Entwistle.














